Discussions animées lors de la visite commune du musée.
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Allein ins Museum? Nicht mit der KulturLegi-Lotsin

Stark steigende Nachfrage bei der Caritas-KulturLegi

Wer zu wenig Geld zum Leben hat, muss auf Vieles verzichten, sei es bei der Freizeit, Kultur, Gesundheit oder bei Bildungsangeboten. Das führt häufig zu sozialer Isolation und gesundheitlichen Problemen. Die KulturLegi der Caritas wirkt dem entgegen, wie das Beispiel von Chrystyna, ihrer Tochter Maria und Begleiterin Susanne Morger zeigt.

Die KulturLegi ist ein persönlicher Ausweis für Menschen, die mit einem knappen Budget leben müssen. Dank der KulturLegi erhalten sie Rabatte von 30 bis 70 Prozent auf über 4'200 Angebote in der ganzen Schweiz aus den Bereichen Kultur, Sport, Bildung und Gesundheit.

Die Nachfrage ist so hoch wie nie zuvor. Per Ende 2023 konnten rund 185'000 Personen von den vergünstigten Angeboten profitieren – über 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Gründe sind zum einen die teuren Lebenshaltungskosten und die vielen geflüchteten Menschen aus der Ukraine. Zum anderen haben die regionalen Caritas-Organisationen mehr in die Öffentlichkeitsarbeit investiert und die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden gestärkt.

Für einen Nachmittag dem Alltag entfliehen

Wie wichtig das Angebot ist, zeigen Chrystyna* und ihre 23-jährige Tochter Maria*. Die beiden sind aus der Ukraine nach Luzern geflüchtet. Seit ihrem ersten Tag in der Schweiz engagiert sich Chrystyna für andere geflüchtete Personen aus der Ukraine, obwohl sie selbst gesundheitlich angeschlagen ist. Nach unzähligen Stunden an Freiwilligenarbeit bemerkte sie, wie sich ihre Energiereserven leerten. Auch ihre Krankheit machte ihr zunehmend zu schaffen. «Ich habe erkannt, dass ich mich nur um andere Personen kümmern kann, wenn ich selbst auf mich achte», erzählt Chrystyna.

Doch Freizeitangebote sind in der Schweiz teuer. Durch Caritas Zentralschweiz werden Chrystyna und Maria auf die KulturLegi aufmerksam gemacht. Beide sind Kunst und Kultur interessiert und besuchten in ihrer Heimatstadt Melitopol regelmässig Museen. Nach kurzer Recherche wurden sie fündig und organisieren, mehr aus Zufall, einen begleiteten Besuch im Kunstmuseum Luzern mit einer KulturLegi-Lotsin.

«Ich habe erkannt, dass ich mich nur um andere Personen kümmern kann, wenn ich selbst auf mich achte».chrystyna

Vor ihrem Treffen mit Lotsin Susanne Morger sind Chrystyna und Maria etwas aufgeregt. Die anfängliche Nervosität verfliegt aber schnell beim unkomplizierten Kennenlernen. Schon bald entstehen spannende Gespräche, der oftmals schwierige Alltag gerät in Vergessenheit und die zum Teil sprachlichen Barrieren werden weggelacht.

Chrystyna und Maria stellen fest, dass der eher zufällig gebuchte Museumsbesuch mit ihrer Lotsin ein Glücksfall ist. Das gemeinsame Erlebnis bereitet viel mehr Freude und sie überlegen sich bereits, welche weiteren Museen sie zusammen besuchen könnten. Sie schmieden auch schon Pläne für Konzertbesuche oder Malkurse.

«Viele haben Hemmungen, sich für gemeinsame Aktivitäten anzumelden»

Susanne Morger ist seit dem Start des Lotsenangebotes vor vier Jahren als Begleiterin dabei. Ihre Motivation liegt in den Begegnungen mit unterschiedlichsten Menschen und der Vermittlung von Kultur. Besonders wertvoll empfindet sie die gemeinsame Interpretation von Ausstellungsstücken und den Austausch, die bei kulturellen Aktivitäten entstehen.

«Leider haben viele Personen Hemmungen, sich für gemeinsame Aktivitäten anzumelden», sagt Susanne Morger. Wenn KulturLegi-Nutzende aber einmal diese Hemmschwelle überwunden haben, freuen sie sich immer über die gemeinsamen Erlebnisse. Sie werden von Susanne Morger mit ihrer offenen und sympathischen Art empfangen, die eine angenehme Atmosphäre schafft und sich den Bedürfnissen der Teilnehmenden anpasst. Ihr Ziel ist es, noch mehr Menschen für kulturelle Aktivitäten zu begeistern und ihnen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

Durch die Unterstützung von engagierten Lotsinnen wie Susanne Morger wird soziale Teilhabe erlebbar und es entstehen wertvolle Erfahrungen und Begegnungen.

*Namen geändert

Geschrieben von Patrick Bisch, Marketingverantwortlicher KulturLegi, Caritas Schweiz

Die KulturLegi ermöglicht Karteninhaberinnen und -inhabern vergünstigten Eintritt in über 200 Schweizer Museen. Die Stiftung Schweizer Museumspass unterstützt die KulturLegi seit mehr als sieben Jahren mit Gratis-Einzeleintritten und Museumspässen.

Interviewanfragen und weitere Informationen

Medienstelle Deutschschweiz

Medienstelle Deutschschweiz

Livia Leykauf, Leiterin Abteilung Kommunikation; Niels Jost, Mediensprecher; Daria Jenni, Mediensprecherin (v. r. n. l.)

+41 76 233 45 04medien@caritas.ch

Weitere Informationen

Titelbild: Angeregte Diskussionen beim gemeinsamen Besuch im Museum. © Caritas Schweiz