Armut in der Schweiz
In Haiti bedeutet Armut, kein Dach über dem Kopf zu haben. In der Schweiz hingegen ist arm, wer nicht über genügend Einkommen verfügt für den Lebensunterhalt, wer sich weder Krankenkasse noch angemessenen Wohnraum leisten kann oder für wen ein Zahnarztbesuch unerschwinglich ist. Armut ist hierzulande oft verborgen, aber die Folgen sind schwerwiegend: Soziale Kontakte gehen verloren, der Anschluss an die Gesellschaft wird immer schwieriger und Perspektiven fehlen.
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Menschensind in der Schweiz armutsbetroffen
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Kinderin der Schweiz sind arm
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Menschengelten in der Schweiz als armutsgefährdet
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Frankenhat eine armutsbetroffene vierköpfige Familie monatlich zur Verfügung
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Ein Leben in Armut
Im Jahr 2022 waren in der Schweiz 702'000 Menschen armutsbetroffen. Unter ihnen sind überdurchschnittlich viele Alleinerziehende und Menschen mit geringer Ausbildung, die nach einem Stellenverlust keine neue Arbeit finden. Armutsbetroffen sind auch 99'000 Kinder.
Zählt man all jene Menschen dazu, die nur sehr knapp über der Armutsgrenze leben, ist die Zahl fast doppelt so hoch: 1,34 Millionen Menschen gelten als armutsgefährdet. Sie haben ein deutlich tieferes Einkommen als die Gesamtbevölkerung – weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens. Unter ihnen sind überdurchschnittlich viele Familien mit drei und mehr Kindern. Armut ist in der Schweiz also kein Randphänomen. 298'000 Männer und Frauen sind trotz Erwerbsarbeit armutsgefährdet – sie sind sogenannte Working Poor.
Eine armutsbetroffene Einzelperson hat in der Schweiz maximal 2'284 Franken monatlich zur Verfügung, eine vierköpfige Familie mit Eltern und zwei Kindern 4'010 Franken. Damit müssen Wohn- und Gesundheitskosten, Essen, Kleidung, Kommunikation, Strom, Heizkosten, laufende Haushaltsführung, Körperpflege und Verkehrsauslagen bezahlt werden. Für Bildung, Medien, Vereinsbeiträge und Hobbies bleibt oft kaum mehr etwas übrig.
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Titelbild: Familienarmut ist auch in der Schweiz ein Thema © Conradin Frei