Caritas unterstützt über 2’300 benachteiligte Kinder mit Patenschaft
Seit 20 Jahren vermittelt Caritas Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien an engagierte Patinnen und Paten. Die Freiwilligen verbringen ein- bis zweimal im Monat Zeit mit den Kindern. Eine Studie der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften zeigt nun: Das Angebot «mit mir» wirkt sich sehr positiv auf die Entwicklung der Patenkinder aus.
In armutsbetroffenen Familien fehlt es Kindern häufig an Aufmerksamkeit und Unterstützung durch die Eltern. Hier setzt das Angebot «mit mir» an. Seit 2003 bringt Caritas benachteiligte Kinder und Jugendliche mit Patinnen und Paten zusammen. Die Freiwilligen unternehmen konsumarme Freizeitaktivitäten wie Fussballspielen, Spielplatzbesuche oder Backen.
Seit dem Start des Projekts konnte Caritas über 2’300 Kinder an 2’600 Patinnen und Paten vermitteln. Diese haben über 538’000 Stunden an Freiwilligenarbeit geleistet. «Die Zahlen zeigen: In der Schweiz gibt es ein grosses Bedürfnis nach niederschwelliger Unterstützung für benachteiligte Kinder und Jugendliche», sagt Esther Hirzel, Geschäftsstellenleiterin der Patenschaften «mit mir» bei Caritas Schweiz.
Selbstvertrauen der Kinder gestärkt
Für das 20-jährige Bestehen von «mit mir» hat das Institut für Sozialmanagement der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) eine Wirkungsanalyse durchgeführt. Die Studie bestätigt, dass sich die Patenschaften sehr positiv auf die Entwicklung der Patenkinder auswirken.
So geben 96 Prozent der befragten Kinder an, dass sie mit ihren Patinnen und Paten Aktivitäten durchführen können, die sie vorher nicht machen konnten. Über 70 Prozent der befragten Eltern finden, dass die Patenschaft das Selbstvertrauen ihrer Kinder gestärkt hat. Die ZHAW hat für die Studie 48 Kinder, 50 Eltern und 151 Patinnen und Paten befragt.
Esther Hirzel sagt: «Die Studie bestätigt, dass unser Angebot eine wichtige Funktion im Bereich der sozialen Integration übernimmt und zu einer Linderung der Armutserfahrung beiträgt.» Wie die Analyse weiter zeigt, fühlen sich 80 Prozent der Eltern durch die Patenschaft entlastet. Zudem erfahren etwa drei Viertel der Patinnen und Paten Anerkennung und Wertschätzung für ihren Freiwilligeneinsatz.
Patenschaften gibt es in neun Kantonen
Caritas sucht laufend nach neuen Freiwilligen. Aktuell stehen über 100 Kinder auf der Warteliste. Patin oder Pate werden können Personen ab 20 Jahren, die in stabilen Verhältnissen leben, zuverlässig und tolerant gegenüber anderen Lebenswelten sind. Die Patenschaftsdauer beträgt drei Jahre. Dadurch können die Kinder ein langfristiges Vertrauensverhältnis mit einer Person ausserhalb der Familie aufbauen. Über 70 Prozent der Patenschaften laufen nach den drei Jahren auf freiwilliger Basis weiter.
Die Patenschaft «mit mir» gibt es mittlerweile in neun Kantonen. Diese sind: Aargau, Basel-Stadt und Basel-Landschaft, Bern, Luzern, Solothurn, St. Gallen, Thurgau und Zürich. In diesen neun Kantonen sind bis Ende Sommer 2023 Jubiläumsfeste für die Freiwilligen, Mitarbeitenden sowie für die Patenkinder und deren Familien geplant.
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Titelbild: © Thomas Plain