«Eine aussergewöhnliche Erfahrung, die den Horizont erweitert»

Andreas Lustenberger hat eine Woche lang mitangepackt

Andreas Lustenberger arbeitet bei Caritas Schweiz und ist als Bereichsleiter Grundlagen und Politik Mitglied der Geschäftsleitung. Er hat diesen Sommer auf einer Alp im Simmental mitangepackt und erzählt im Interview über seine Erfahrung.

Wieso hast du dich für einen Bergeinsatz entschieden?

Die Entscheidung für einen Bergeinsatz lag für mich auf der Hand, da ich seit mehreren Jahren bei Caritas Schweiz arbeite und vom Programm des Bergeinsatz überzeugt bin. Schon lange hatte ich den Wunsch, diese Erfahrung einmal selbst zu machen. Nun war es endlich soweit und ich konnte diesen Sommer auf einer Alp mitanpacken.

© Andreas Lustenberger

«Wenn du überlegst, einen Bergeinsatz zu absolvieren, dann mach es!»

Andreas Lustenberger | Mitarbeiter bei Caritas Schweiz

Auswahl des Hofes

Ich entschied mich für einen Einsatz im Simmental, im tiefen Berner Oberland. Der Hof befand sich in einer Notsituation - die Älplerin hatte sich beim Alpaufzug den Fuss gebrochen. Diese besondere Situation und die damit verbundene benötigte Unterstützung und dass es eine Alp ist, waren ausschlaggebend für meine Entscheidung, genau dort einzuspringen. Zudem wollte ich - wenn möglich - auf einem Betrieb mit Kühen arbeiten. Ich liebe Tiere, hatte bisher jedoch wenig Erfahrung mit Kühen.

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Erste Eindrücke

Dass es ein abgelegener Ort ist, wurde mir spätestens dann bewusst, als ich als einzige Person am Bahnhof ausstieg. Vom Bergbauer am Bahnhof abgeholt, ging es mit dem Auto weiter bergaufwärts. Mit jedem Höhenmeter stieg meine Freude auf die neue Erfahrung. Bei meiner Ankunft auf der Alp war ich sofort überwältigt von der atemberaubenden Berglandschaft und der rustikalen Alphütte, die direkt am Stall angebaut ist.

© Andreas Lustenberger

Herausforderungen

Die Tage waren intensiv und fordernd. Der Wecker klingelte bereits um 05.45 Uhr und ohne Frühstück ging es gleich in den Stall, um die Kühe von der Weide zu holen, zu melken und zu misten. Auch das Putzen und Füttern gehörte zu meinen täglichen Aufgaben. Es war durchaus eine Herausforderung, in das harte Bauernleben einzusteigen, aber ich wurde schnell in die Abläufe eingewiesen und konnte mich gut einbringen.

Besondere Begegnungen und Erfahrungen

Die intensiven Tage haben mir gezeigt, wie anstrengend das Leben der Landwirtinnen und Landwirte ist und wie viel sie tun, um die Kulturlandschaft zu erhalten. Es gibt kein Wochenende und auch an Feiertagen wird gearbeitet. Ein Bergeinsatz relativiert andere Sorgen im Alltag, mit denen man sonst konfrontiert ist. Die gesammelten Erfahrungen auf der Alp haben meinen Horizont positiv erweitert.

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Botschaft für andere

«Es ist eine einzigartige Erfahrung, die den eigenen Horizont erweitert und einen neuen Blick auf den Alltag ermöglicht. Wenn du überlegst, einen Bergeinsatz zu absolvieren, dann mach es: Zögere nicht, sei offen für neue Aufgaben und freue dich darauf, in eine neue Welt einzutauchen. Du wirst eine Menge lernen und dabei noch tolle Menschen kennenlernen. Es lohnt sich auf jeden Fall!»

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Titelbild: © Andreas Lustenberger