Ende der Venezuela-Krise ist nicht in Sicht
Venezuela befindet sich seit 2015 in einer tiefen politischen und humanitären Krise. Im einst reichsten Land Südamerikas sind heute 80 Prozent der Bevölkerung arm. Die Inflationsrate ist die höchste der Welt. Dies führte zu einer grossen Flüchtlingsbewegung, bereits über 6,1 Millionen Venezolanerinnen und Venezolaner haben ihr Land verlassen. Die Nachbarländer sind überlastet und viele Flüchtende haben weder Unterkunft noch Einkommen.
Auch Mercedes Hernandez sah keine Zukunft in Venezuela. Die alleinerziehende Mutter liess die beiden Kinder in der Obhut einer Nachbarin, bis sie einen Job und eine Wohnung in Kolumbien fand. Die Kinder holte sie nach einem halben Jahr zu sich und ihrem Freund, den sie während ihrer Flucht kennenlernte. Zusammen hatten sie mit Strassenverkäufen ein regelmässiges Einkommen und die Kinder konnten zur Schule gehen. Jedoch misshandelte der neue Lebensgefährte die Kinder physisch und psychisch, was zur Trennung führte. Mercedes Hernandez stand vor dem Nichts, ihr ehemaliger Partner räumte die Wohnung und nahm alles mit, bis auf ein paar Kleider, eine Matratze und einige Decken.
Eine Nachbarin gab Mercedes die Nummer der Caritas-Partnerorganisation FAMIG. Diese half ihr konkret mit einer zweiten Matratze, Decken und Kissen sowie Geschirr und einem Kochherd. Weiter wurde die Familie bei der Beantragung des vorläufigen Schutzstatus begleitet und Mercedes Fernandez besuchte Schulungen zu den Themen Prävention vor Missbrauch, Sparplan und Schulbildung der Kinder.
Heute hat Mercedes Fernandez einen guten Job als Haushaltshilfe gefunden, der es ihr erlaubt, die Arbeit mit der Betreuung der Kinder zu vereinbaren.
«Ich kämpfe weiter für mich und meine Kinder und danke FAMIG für all die Unterstützung, mit der ich mich finanziell etwas stabilisieren konnte.»Mercedes Fernandez (34)Mutter
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Titelbild: Auch Mercedes Hernandez sah keine Zukunft in Venezuela. Die alleinerziehende Mutter liess die beiden Kinder in der Obhut einer Nachbarin, bis sie einen Job und eine Wohnung in Kolumbien fand. © Juan Esteban Lopez