Gegen die Armut Alleinerziehender
Armut in der Schweiz kennt viele Gesichter. Überdurchschnittlich von Armut betroffen sind Alleinerziehende: Hier trifft es jede sechste Familie. Mütter oder Väter, die ihre Kinder alleine versorgen und erziehen, die also den Hauptteil der Familienarbeit und der Kinderbetreuung leisten, sind oft nicht in der Lage, ein existenzsicherndes Einkommen zu erzielen. Die Situation spitzt sich dann zu, wenn Alleinerziehende im Tieflohnsektor tätig sind und von ihnen zusätzlich Überstunden oder flexible Arbeitseinsätze erwartet werden. Sind in diesem Fall keine verlässlichen sozialen Netze verfügbar – beispielsweise eigene Eltern –, wird die Belastung für die Betroffenen oft unerträglich. Erschöpfung, Depressionen und sozialer Rückzug sind die Folge. Die belastende Situation geht insbesondere an den Kindern nicht spurlos vorbei. Häufig tragen sie die Folgen ein Leben lang.
Die Politik darf der prekären Situation armutsbetroffener Alleinerziehender nicht tatenlos zusehen. Caritas benennt im vorliegenden Positionspapier den dringlichsten Handlungsbedarf: Es braucht Massnahmen zur Existenzsicherung für Alleinerziehende ebenso wie zugunsten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Chancengerechtigkeit für armutsbetroffene Kinder oder der Förderung sozialer Wohnformen. Zudem sind Sozialhilfe und Arbeitslosenversicherung gehalten, in ihren Anforderungen an die berufliche Integration die Situation alleinerziehender sorgfältig einzubeziehen und wirksame Massnahmen zu priorisieren.
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Aline Masé
Leiterin Fachstelle Sozialpolitik+41 41 419 23 37amase@caritas.ch
Titelbild: © Thomas Plain