Höchste Zeit zum Handeln
Der heute in Interlaken publizierte Synthesebericht des Weltklimarats (IPCC) zeigt klar auf: Griffige und wirksame Massnahmen zur Bewältigung der Klimakrise müssen nun umgehend - möglichst noch in diesem Jahrzehnt - umgesetzt werden, damit die Emissionen von CO2 drastisch reduziert werden können.
Caritas Schweiz setzt sich für Klimagerechtigkeit ein, denn global betrachtet gehört die Schweiz bezüglich CO2-Ausstoss pro Person zu den klimaschädlichsten Ländern. Der schweizerische Fussabdruck ist mehr als doppelt so gross wie der weltweite Durchschnitt von knapp 6 Tonnen CO2-Äquivalente pro Person. Die meisten Staaten in Afrika südlich der Sahara stossen pro Kopf und Jahr weit weniger als 1 Tonne Treibhausgase in die Atmosphäre.
Die ärmsten Menschen im Globalen Süden tragen am wenigsten zur Erderwärmung bei, spüren aber die Folgen der Klimaveränderung am deutlichsten. Weder verfügen sie über die nötigen Mittel und Kapazitäten, um sich gegen die Auswirkungen der Klimakrise zu schützen, noch können sie auf eine staatliche soziale Absicherung oder auf Versicherungsleistungen zurückgreifen.
Der Synthesebericht des IPCC bestätigt den akuten Handlungsbedarf. Caritas Schweiz fordert: Im Inland muss die Schweiz den sozialen und ökologischen Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft so vorantreiben, dass sie bereits 2040 Klimaneutralität erreichen kann. Gleichzeitig muss die Schweiz ärmere Länder viel stärker unterstützen, damit diese die Transformation ebenfalls schaffen und sich die Menschen an die verheerenden Folgen der Erwärmung anpassen können. Dies umfasst einen fairen Anteil an der Internationalen Klimafinanzierung mit zusätzlichen Mitteln und an der Behebung von Schäden im Globalen Süden, die durch die Klimaveränderung bereits entstanden sind. Dazu gehört aber auch, dass Finanzflüsse von Banken und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) konsequent in CO2-neutrale Sektoren gelenkt werden. Die aktuellen Rettungsmassnahmen im Rahmen der Bankenkrise gäben dem Bundesrat eine Gelegenheit, klimaverantwortliches Handeln der Banken einzufordern und eine klare Regulierung festzulegen.
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Titelbild: © Fabian Biasio