Nein, das ist keine Ernte
Dürren, Kriege, Erdbeben, Covid-Pandemie, Überschwemmungen, Militärputsche, Preisexplosionen, fehlende Rohstoffe: Schlag auf Schlag folgt heute eine Krise der nächsten. Katastrophen schieben sich übereinander. Sie treffen die Welt und einzelne Länder in einem immer schnelleren Rhythmus - ein Tempo, das keine Verschnaufpause zulässt.
Die Ärmsten sind von den ständigen Krisen besonders betroffen
Gleichzeitig steigt die absolute Armut weltweit wieder, nachdem sie über Jahrzehnte reduziert werden konnte. 575 Millionen Menschen kämpfen täglich ums Überleben und müssen mit weniger als 2.15 Franken am Tag auskommen. Auch das betrifft zuerst die Ärmsten im Globalen Süden. Sie haben keine finanziellen Ressourcen, um die Folgen von Klimakrise, Lebensmittelknappheit oder die Auswirkungen politischer Instabilität abzufangen. Ihr bereits schwieriger Lebenskontext wird durch die globalen Mehrfachkrisen noch fragiler und angespannter.
«Wir wollen und dürfen diese Entwicklung nicht hinnehmen: Nicht als Individuum und nicht als Organisation, die seit 120 Jahren an der Seite von Menschen in Not steht.»Peter lackdirektor caritas schweiz
«Ja zu einer Welt ohne Armut»
Das ist das unverrückbare Ziel der Arbeit von Caritas Schweiz. Es ist unser Credo und unser Auftrag, gemeinsam bessere Lebensgrundlagen für die Menschen in Not zu schaffen. Dabei gehen wir von den Bedürfnissen der Betroffen aus, erarbeiten gemeinsame Lösungen und richten unsere Arbeit danach aus. Nachhaltigkeit basiert auf einem Zusammenwirken auf Augenhöhe.
Globale Armutsbekämpfung muss ganzheitlich gedacht und angegangen werden. Das bedeutet: Sie muss plötzlich eintretende Katastrophen ebenso im Blick haben, wie schleichende und vergessene Krisen und Missstände. Zudem muss sie auf die Auswirkungen des Klimawandels fokussieren. Daher verbindet Caritas Schweiz Nothilfe mit mehrjährigen Entwicklungsprojekten und fokussiert auf kurz- und langfristige Veränderungen im Leben der Menschen.
Caritas Schweiz sagt «Ja zu einer Welt ohne Armut».
Bessere Lebensgrundlagen für Menschen in Not
In enger Zusammenarbeit mit lokal verankerten Partnerorganisationen engagiert sich Caritas Schweiz in Projekten, damit sich die Lebenssituation von besonders armen und benachteiligten Menschen verbessert. In Ländern, die vielfach von Mehrfachkrisen betroffen sind, fokussiert die Caritas neben humanitärer Nothilfe auf die Kernthemen: Zugang zu Einkommen und Nahrung, Klimagerechtigkeit sowie sichere Migration.
Gemeinsam mit den Menschen in Not stossen wir Veränderungen an. Dies zeigen die Geschichten von Savoeuy aus Kambodscha, Fatima aus Syrien und Garo aus Äthiopien:
Armut ist mehr als ein Mangel an Geld. Armut zwingt Menschen, unter unwürdigen Bedingungen zu leben, ob wegen materieller Notlagen wie ausfallender Ernten oder immaterieller Hindernisse, etwa durch politische Unruhen. Armut bedeutet auch:
- durch eine Katastrophe die Existenzgrundlage zu verlieren
- fehlende Einkommensperspektiven
- die Heimat wegen Klimaveränderungen, Krieg oder Gewalt verlassen zu müssen
- keinen Zugang zu Bildung zu haben
- sich keine adäquate Gesundheitsversorgung leisten zu können
- in einem prekären Arbeitsverhältnis zu stehen
- in ungesunden Verhältnissen wohnen zu müssen
Bis 2030 will die internationale Gemeinschaft «extreme Armut» beenden (Agenda 2030). Die Weltbank erwartet, dass das grosse Millenniumsziel nicht mehr zu erreichen ist und dann stattdessen – und noch immer – mehr als eine halbe Milliarde Menschen ein Dasein in extremer Armut fristet.
Auch Caritas Schweiz leistet national und international einen Beitrag zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung, die von der UNO in der Agenda 2030 festgelegt wurden.
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Titelbild: Nein, das ist keine Ernte © Caritas Schweiz