Lebensgrundlage trotz Klimakrise
Die Klimakrise beraubt Millionen von Menschen ihrer Existenzgrundlage, bringt sie in grosse Not und treibt sie in die Flucht. Laut der Weltbank könnten bis 2030 bis zu 135 Millionen Frauen, Männer und Kinder deswegen gezwungen sein, ihre Heimat zu verlassen. Ihre Armut wird dadurch weiter verstärkt.
Unsere Projekte leisten Nothilfe und schaffen nachhaltige Existenzgrundlagen trotz Klimakrise, wie die Geschichte von Rakhiye Hissein Harba aus dem Tschad zeigt.
Rakhiye Hissein Harba passt sich den neuen Klimabedingungen an
Die im Zentrum von Tschad gelegene Provinz Batha war dieses Jahr mit extremen klimatischen Widrigkeiten konfrontiert. Auf die grosse Hitze und die schlimmste Trockenheit seit 40 Jahren folgten schwere Überschwemmungen. Vor allem besonders gefährdete Familien litten darunter sehr. Gegen den Klimawandel bietet Caritas Schweiz wirksame Lösungen an, die Soforthilfe mit langfristigen Massnahmen verbinden, um die Ernährungssicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner zu gewährleisten.
«Beim Klima beobachten wir grosse Veränderungen. Unsere Kinder sind häufig krank. Auch das Vieh leidet darunter.»Rakhiye Hissein HarbABäuerin im Tschad
Die 60-jährige Rakhiye Hissein Harba ist Witwe und lebt im Dorf Arda. Sie hat neun Familienangehörige zu versorgen. Mithilfe von Caritas Schweiz passt sie sich den neuen klimatischen Bedingungen an.
Bargeldhilfe, Getreidebanken und Unterstützung beim Anbau
Während der Hungerperiode werden Rakhiye und andere besonders gefährdete Bauernfamilien mit Bargeld unterstützt, damit sie das Nötigste einkaufen und ihre Kinder ernähren können. Zudem verfügt die Bevölkerung dank Getreidebanken auch in der Trockenzeit über Saatgut. Neben diesen als Soforthilfe gedachten Massnahmen arbeiten wir mit den Mitgliedern der Gemeinschaft zusammen, um die Ernährungssituation langfristig zu verbessern. Die Bäuerinnen und Bauern werden in klimaresilienter Landwirtschaft und in nachhaltigen Anbaumethoden geschult. So haben die Frauen im Dorf mit Erfolg einen Gemüsegarten angelegt.
«Wir produzieren Auberginen, Karotten, Sauerampfer, Gombo, Zwiebeln und Knoblauch. Wir haben gelernt, wie man beim Anbau Wasser spart und trotzdem einen guten Ertrag erzielt.»Rakhiye Hissein HarbA
Aus Bohrlöchern wird mit Solarenergie Trinkwasser an die Oberfläche gepumpt. Es wurden Läden eröffnet, in denen Produktionsmittel wie Dünger und Pflanzenschutzmittel erhältlich sind. Auch die Spargruppen tragen zur langfristigen Ernährungs- und wirtschaftlichen Sicherheit bei. Und Rakhiye freut sich sehr darüber: «Jetzt sind wir besser vorbereitet und können unsere Probleme selbst bewältigen.»
Verbesserung der Klimaresilienz
Dank diesem Projekt der DEZA, das von Caritas Schweiz umgesetzt wird, können in dieser Region über 40'000 Menschen ihre Widerstandskraft gegenüber dem Klimawandel und seinen Folgen verbessern.
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Titelbild: Nein, das ist keine Lebensgrundlage © Caritas Schweiz