Mali kämpft gegen den Klimawandel
Die Menschen in Mali kämpfen mit diversen Problemen, die Klimakrise ist nur eines davon. Die lokale Landwirtschaft muss sich den veränderten Bedingungen anpassen, um ihre Ernten zu sichern. Die Caritas unterstützt die Menschen dabei.
Die letzten Ernten in der Region Kita waren gut – zum Glück. Denn die meiste Zeit kämpfen die Bäuerinnen und Bauern in Mali entweder gegen immer häufigere und heftiger werdende Unwetter oder aber mit dem Gegenteil: Wassermangel. Das ist ein grosses Problem, denn rund 70 Prozent der Bevölkerung in Mali leben von der Landwirtschaft, fast die Hälfte ist bitterarm. Schuld sind der Klimawandel, Konflikte und sicherheitspolitische Instabilität.
Verarbeitete Lebensmittel bringen mehr Gewinn
Die Caritas stellt Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in der Region Kita kleine Maschinen zur Verfügung, mit denen sie ihre geernteten Lebensmittel wie Erdnüsse oder Mais selbst verarbeiten und dann zu einem besseren Preis verkaufen können. Mit den Einnahmen kaufen sie wiederum Sorghum und Hirse, falls die selbst angebauten Lebensmittel nicht ausreichen. Im Verarbeitungszentrum im Dorf können sie zudem Schulungen besuchen. Vor Kurzem wurden im Rahmen des Projekts, das auch von Caritas Luxemburg sowie der Luxemburger Direktion für Zusammenarbeit unterstützt wird, zwei weitere solche Zentren eröffnet.
«Wir haben viel gelernt in den Schulungen. Jetzt müssen wir die verfügbaren Mittel effizient nutzen.»Fanta Diakité (54)Präsidentin einer landwirtschaftlichen Kooperative Und Mutter von Sechs Kindern
Dem Hunger entkommen
Es sind vor allem Frauen, die im Projekt arbeiten, zum Beispiel Fanta Diakité. Sie ist Mutter von sechs Kindern zwischen 13 und 24 Jahren und lebt im Dorf Bougaribaya. Die 54-Jährige hat keine Angst vor Veränderungen: Sie hat eine landwirtschaftliche Kooperative mitgegründet und präsidiert diese.
«Bis jetzt sehen wir nur kleine Fortschritte», meint Fanta. «Der Verkauf meiner verarbeiteten Produkte ist noch gering, aber ich hoffe sehr, dass er in den nächsten Jahren steigt.» Bis sich die Lage verbessert, müssen die ältesten Söhne der Familie im Goldabbau arbeiten. Gerade deshalb freut sich Fanta sehr über das neue Verarbeitungszentrum im Dorf: «Wir haben viel gelernt in den Schulungen. Jetzt müssen wir uns innerhalb der Kooperative organisieren und die verfügbaren Mittel möglichst effizient nutzen.»
Ein in Mali lebender Mensch verursacht 45-mal weniger Treibhausgasemissionen als jemand in der Schweiz. Damit trägt er viel weniger Verantwortung am Klimawandel und leidet doch mehr unter dessen Folgen. Trotzdem will das Parlament Schweizer Emissionen im globalen Süden kompensieren, wie es in der Frühlingssession entschied. Wieso das kein guter Plan ist, steht in unserem neuen klimapolitischen Positionspapier.
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Titelbild: Mithilfe kleiner Maschinen können die Bäuerinnen und Bauern in diesem Projekt in Mali ihre Ernte verarbeiten und so zu einem höheren Preis verkaufen. © John Kalapo