Migration gestalten und Entwicklungschancen fördern
Die Schweiz betreibt seit einigen Jahren eine aktive Migrationsaussenpolitik. Sie will damit migrationspolitische Interessen in der Schweiz mit entwicklungspolitischen Zielen weltweit in Einklang bringen. Um einen positiven und wirkungsvollen Beitrag an die weltweiten Herausforderungen in der Migration leisten zu können, fordert Caritas die Schweiz dazu auf, ihre Migrationsaussenpolitik human, ursachenorientiert und kohärent auszugestalten. Im Fokus muss der Schutz von Frauen, Männern und Kindern vor Ort und entlang von Flucht- und Migrationsrouten stehen. Gleichzeitig muss es darum gehen, internationale Migrationsbewegungen fair zu regeln und menschenwürdig zu gestalten. Längerfristig muss das Ziel lauten, mögliche Ursachen von unfreiwilliger Migration so zu bearbeiten, dass den Menschen bessere Lebenschancen in ihrem Heimatland erwachsen.
Die Migrationsaussenpolitik darf nicht – innenpolitisch motiviert – auf Abschreckung, Abwehr oder Rückführung von armutsbedingter Arbeitsmigration abzielen. Entwicklungsmittel dürfen weder an Bedingungen im Rückkehrbereich geknüpft noch als Gegenleistung für repressive Grenzkontrollen und andere Massnahmen in der Verhinderung von Migration angeboten werden. Ein ernsthaftes Engagement der Schweiz zur Linderung von migrationsbedingten Herausforderungen verlangt nach einem konsequenten Einsatz für eine entwicklungsförderliche Politik in allen Politikbereichen. Bundesrat und Parlament sind aufgefordert, die Aussenwirtschafts- und Klimapolitik sowie die Steuer- und Finanzpolitik so auszugestalten, dass dadurch die Entwicklungschancen im Süden unterstützt, nicht verhindert werden.
Aktion
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Michael Egli
Leiter Fachstelle Migrationspolitik+41 41 419 22 03megli@caritas.ch
Titelbild: Brasilien 2021 © SPM