Nach einem schweren Schicksalsschlag
Der Tschad ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die Armut vor allem in ländlichen Regionen ist enorm. Zudem kämpfen gerade Frauen oft mit diskriminierenden Regeln und Bräuchen.
Madina Haroun hat diese Diskriminierung am eigenen Leib erfahren. Als ihr Mann verstarb, musste sie mit ihren Kindern das gemeinsame Haus und das Dorf verlassen. Jeglicher Besitz ging von Rechts wegen an die Eltern des Verstorbenen, die das Erbe unter sich aufteilten. Madina Haroun musste ihr Leben im Dorf ihrer Kindheit von Grund auf neu aufbauen. Mit viel Wille, Geschäftstüchtigkeit und Unterstützung der Caritas hat sich die zupackende Frau über die Jahre zwei Standbeine aufgebaut: Neben der Landwirtschaft kaufte sie den nötigen Hausrat, um als Zusatzverdienst ein Restaurant zu betreiben.
Die Caritas schult die Bevölkerung vor Ort und verbessert ihren Marktzugang und die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure. Madina Haroun sagt sichtlich stolz:
«Dieses Jahr konnte ich einen Vorrat von 60 Säcken Erdnüssen anlegen, die ich während der Ernte für 30 Franken pro Sack gekauft habe. Ich habe sie aufbewahrt und erst letzte Woche an einen Kunden aus Moundou zum dreifachen Preis weiterverkauft.»Madina Haroun (50)aus Mbaissaye par Mbaibokoum
Die Erträge aus der Landwirtschaft und dem Restaurant ermöglichen es Madina Haroun, sich und ihre Kinder zu ernähren. Heute ist sie stolz auf das Erreichte und kann ein würdiges Leben führen. Ein grosser Wunsch bleibt: «Das Erbe eines verstorbenen Ehepartners soll in Zukunft gerecht aufgeteilt werden.»
«Unter meinem Dach leben 25 Personen. Ich komme nun gut über die Runden und kann meine Kinder, meine Enkelkinder und meine Mutter ernähren.»Madina Haroun
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Titelbild: Mit viel Wille, Geschäftstüchtigkeit und Unterstützung der Caritas hat sich die zupackende Frau über die Jahre zwei Standbeine aufgebaut: Neben der Landwirtschaft kaufte sie den nötigen Hausrat, um als Zusatzverdienst ein Restaurant zu betreiben. © Souleymane Drabo