A woman searches for firewood near the village of Angarada in Chad. The region is severely affected by climate change and food insecurity is growing. Caritas Switzerland provides seasonal food aid for very vulnerable households and strengthens their resilience in the long term by creating new sources of income. In this way, humanitarian aspects are supplemented with long-term development measures.

Politisches Engagement

Caritas Schweiz steht ein für eine Politik, die auf sozial benachteiligte Menschen im In- und Ausland Rücksicht nimmt. Dafür engagieren wir uns mit fundierten Analysen, klaren Stellungnahmen, konkreten Vorschlägen und arbeiten an Lösungen mit, die uns einer solidarischen Gesellschaft näherbringen.

Entwicklungs- und Klimapolitik

Entwicklungsgelder sinken, während die Armut steigt

Erstmals seit Jahrzehnten ist mit der Coronapandemie die Armut weltweit wieder angestiegen. Diese alarmierende Entwicklung fordert auch die wohlhabenden Länder heraus.

Der Bundesrat hat in einer Strategie dargelegt, wie er die Internationale Zusammenarbeit der Schweiz zukünftig ausgestalten will. Im Vergleich zum Bruttonationaleinkommen soll der Beitrag sinken, obwohl die Ärmsten der Welt unter der aktuellen weltweiten Mehrfachkrise am stärksten leiden. Caritas setzt sich zusammen mit Alliance Sud und anderen entwicklungspolitischen Organisationen dafür ein, dass mehr Mittel für die weltweite Armutsbekämpfung bereitgestellt werden – nicht weniger. Die Hilfe für die Ukraine ist wichtig und notwendig, darf aber nicht auf Kosten der ärmeren Länder gehen.

Fragwürdige Kompensation von CO2 im Ausland

Die Annahme des Klimaschutzgesetzes im Juni 2023 war ein wichtiges klimapolitisches Signal. Die laufende parlamentarische Debatte zum CO2-Gesetz zeigt aber, wie schwer sich die Schweiz bei der Reduktion von Treibhausgasen tut. Sogenannte Auslandkompensationen sollen dabei weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Caritas Schweiz hat eine Studie in Auftrag gegeben, die ein Kompensationsprojekt der offiziellen Schweiz in Peru analysiert. Dabei kommt die Frage auf, wie zielführend es ist, dass Bauernfamilien im peruanischen Hochland für die Schweiz das Klima entlasten sollen. Verantwortungsvoller wäre es, im Inland wirksam CO2-Emissionen zu reduzieren.

Zitat zur Bundespolitik

«Dank dem Einsatz der peruanischen Bäuerinnen dürfen wir in der Schweiz weiter mit dem Offroader herumkurven.»

Angela Lindt, Leiterin Fachstelle Klima- und Entwicklungspolitik bei Caritas Schweiz, zur parlamentarischen Debatte über die Kompensation von Schweizer CO2 im Ausland.

«Tribune de Genève», 11. Dezember 2023

© Simon Huber

Sozial- und Migrationspolitik Schweiz

Im System der sozialen Sicherheit klaffen Lücken

Die Schweiz verfügt über ein gut ausgebautes System der sozialen Sicherheit. Doch dieses weist ernstzunehmende Lücken auf. Caritas Schweiz legt in einem neuen Positionspapier den Finger auf die Schwachstellen und zeigt auf, wie eine würdige Existenzsicherung für alle Menschen in der Schweiz garantiert werden kann.

Mit der Teuerung, dem starken Anstieg der Krankenkassenprämien und den steigenden Mieten infolge der zweimaligen Erhöhung des Referenzzinssatzes hat sich die Situation von Menschen mit geringem Budget weiter verschärft. Zur Entlastung braucht es höhere Prämienverbilligungen und Mietzuschüsse. Bund, Kantone und Gemeinden sind gefordert.

Armut ist kein Verbrechen

Es beziehen bei Weitem nicht alle Menschen Sozialhilfe, die Anrecht darauf hätten. Manche verzichten aus Scham oder weil sie ihre Rechte nicht kennen. Ein wichtiger Verzichtsgrund ist aber auch, dass Menschen ohne Schweizer Pass befürchten, ihren Aufenthaltsstatus zu verlieren. Die Annahme der Parlamentarischen Initiative «Armut ist kein Verbrechen», für die sich auch die Caritas eingesetzt hat, bringt in diesem Punkt eine spürbare Verbesserung.

Schutzstatus S

Rund 75‘000 Personen aus der Ukraine haben in der Schweiz den Schutzstatus S erhalten. An eine erzwungene Rückkehr ist angesichts des andauernden Krieges nicht zu denken. Caritas fordert eine baldige Erteilung von regulären Aufenthaltsbewilligungen B. Zudem ist es an der Zeit, einen neuen humanitären Schutzstatus einzuführen, der für alle Geflüchteten aus Kriegsgebieten gleichermassen gilt.

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© Conradin Frei

Titelbild: Eine Frau sucht in der Nähe des Dorfes Angarada im Tschad nach Feuerholz. Der Klimawandel setzt die Region unter Druck und verschärft die Ernährungsunsicherheit. Caritas Schweiz leistet saisonale Nahrungsmittelhilfe für besonders gefährdete Haushalte und stärkt damit deren langfristige Situation, indem sie neue Einkommensmöglichkeiten eröffnet. So werden die humanitären Aspekte durch langfristige Entwicklungsmassnahmen ergänzt. © Simon Huber