Prämienverbilligung wirkt gezielt gegen Armut, besonders bei Familien
Haushalte mit tiefen und mittleren Einkommen können die ansteigenden Krankenkassenprämien kaum mehr tragen. Sie benötigen dringend zusätzliche Entlastung. Caritas Schweiz sagt deshalb Ja zur Prämienentlastungsinitiative. Diese stärkt die Individuelle Prämienverbilligung, die eines der wichtigsten und wirksamsten Instrumente der Armutsbekämpfung ist.
In den Sozial- und Schuldenberatungen der Caritas sind Gesundheitskosten und Ausstände bei den Krankenkassenprämien ein dominierendes Thema. Die Folgen der steigenden Prämienlast und der selbst zu bezahlenden Kostenanteile sind fatal: Viele Betroffene verzichten aus Angst vor den Rechnungen auf Gesundheitsdienstleistungen und bringen sich so in Gefahr.
Die Gesundheitskosten sind eine enorme Belastung für armutsgefährdete Menschen in der Schweiz. Armutsgefährdet ist gemäss jüngsten Zahlen des Bundesamts für Statistik jede sechste Person. In dieser Gruppe finden sich überdurchschnittlich viele Familien. Besonders für sie stellen die steigenden Krankenkassenprämien ein akutes Risiko dar, in die Armut abzurutschen. Viele dieser Familien profitieren heute nur zum Teil oder gar nicht von Individueller Prämienverbilligung. Dabei bestehen auch grosse Unterschiede zwischen den Kantonen.
Die Individuelle Prämienverbilligung ist ein sehr zielgerichtetes Instrument für die Armutsprävention. Es unterstützt spezifisch jene Personengruppen, die finanziell nur knapp über die Runden kommen. Die Caritas empfiehlt deshalb ein Ja zur Prämienentlastungsinitiative, die am 9. Juni zur Abstimmung kommt. Gleichzeitigt ruft sie alle Akteure im Gesundheitswesen auf, sich gemeinsam für tragfähige kostendämpfende Massnahmen einzusetzen. Allerdings dürfen solche Massnahmen zu keiner Zweiklassenmedizin und auch nicht zu einem einseitigen Leistungsabbau bei der armutsgefährdeten Bevölkerung führen.
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Titelbild: Die steigenden Gesundheitskosten bereiten Familien Sorgen – die Caritas sagt deshalb Ja zur Prämien-Entlastungs-Initiative. © Vera Markus