Schutz für Migrierende in der Sahelzone
Viele Menschen fliehen vor fehlenden Perspektiven, Terror oder Kriegen aus ihrem Herkunftsland und stranden in der Sahelzone. Oft wissen die Migrierenden zu wenig von der Gefahr und der Härte auf den Migrationsrouten, geraten in noch grössere Armut oder werden Opfer von Gewalt.
Um die Migrierenden besser zu schützen, unterstützen wir lokal etablierte Personen, die sich um die Migrantinnen und Migranten kümmern. So auch den 57-jährigen Souleyman ad Muhamad, der Vertreter der malischen Gemeinschaft in Kaya, Burkina Faso ist.
Souleyman ad Muhamad ist selbst mit seiner Familie aus Mali geflohen. Er hatte die Rolle des Gemeindevorstehers inne, die er von seinem Vater erbte. Diese Rolle bringt eine Reihe von Verpflichtungen gegenüber der Gemeinschaft mit sich, wie beispielsweise Bedürftige aufzunehmen, Unterschlupf zu gewähren und das Essen zu teilen. Und so nahm der Malier Migrierende auf, bot ihnen eine notdürftige Unterkunft und teilte das Essen. Die finanzielle Situation war aber auch für ihn schwierig und er musste seine Hilfe einstellen.
Seit die Caritas vor Ort tätig ist, kann Souleyman ad Muhamad den Migrierenden wieder helfen: Er nimmt sie bei sich auf und bringt sie mit den lokalen Mitarbeitenden der Caritas zusammen, wodurch sie Nothilfe in Form von Lebensmitteln, Hygieneartikeln sowie medizinischer und psychosozialer Betreuung erhalten.
Es ist eine gute Situation für alle Seiten: Die Caritas findet den direkten Kontakt zu den gefährdeten Personen, diese erhalten Hilfe und Souleyman ad Muhamad unterstützt in seiner Rolle als Gemeindevorsteher und gewährt Unterkunft.
«Einen Bruder oder eine Schwester aufzunehmen, die in Not sind, bedeutet für mich nicht, ihnen einen Gefallen zu tun. Sondern es bedeutet in erster Linie, meine Ehre als Mensch und als Gemeindevorsteher zu bewahren. Denn was ich gebe, bekomme ich auf andere Weise zurück.»Souleyman ad MuhamadGemeindevorsteher
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Titelbild: Mehr als 35 Millionen Menschen sind in der Sahelzone und am Horn von Afrika von Hunger bedroht. © Simon Huber