Ständerat will drastische Kürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit
Der Entscheid des Ständerats, zwei Milliarden bei der Entwicklungszusammenarbeit einzusparen um damit den Armeeausbau zu finanzieren, ist fatal und eine Hiobsbotschaft für armutsbetroffene Menschen im globalen Süden. Die Kürzungen der Entwicklungszusammenarbeit von heute sind die Krisen von morgen und die humanitäre Tradition der Schweiz würde zudem stark beschädigt.
2024 sind nach Angaben der UNO weltweit rund 300 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Sie sind von Kriegen, Naturkatastrophen oder Hunger betroffen und brauchen dringend Lebensmittel, Trinkwasser, medizinische Hilfe, Zugang zu Bildung oder Schutz. Humanitäre Hilfe sichert Überleben, während Entwicklungszusammenarbeit einen wichtigen Beitrag leistet, damit Menschen dauerhaft der Armut entkommen können.
Die vom Ständerat geplanten Einsparungen zugunsten der Armee würden zusammen mit den Beiträgen für die Ukraine zu Kürzungen im Umfang von einem Drittel des jährlichen Budgets führen. Damit würden laufende, erfolgreiche Projekte gestoppt und jahrzehntelang aufgebaute Strukturen zerstört, die diejenigen Menschen erreichen, die Hilfe am Dringendsten benötigen. Wegen der Aufrüstung infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine darf die langfristige Konfliktprävention nicht zur Nebensache verkommen. Die Entwicklungszusammenarbeit leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur langfristigen Sicherheit der Schweiz.
«Wir setzen uns dafür ein, dass die Schweiz als reiches Land auch in Zukunft eine starke und gerechte Entwicklungszusammenarbeit leistet und damit zu einem solidarischen Ausgleich mit den Ärmsten dieser Welt beiträgt.»Peter LackDIREKTOR CARITAS SCHWEIZ
Weitere Informationen
Titelbild: Projekte wie etwa die Wasserversorgung in abgelegenen Gemeinden Äthiopiens sind gefährdet. © Andreas Schwaiger