Verlorenes Wissen wieder aufbauen und weitergeben
Die Folgen des 20-jährigen Bürgerkriegs zeichnen die Gesellschaft sowie die soziale und wirtschaftliche Infrastruktur Nordugandas. Ein Grossteil der Bevölkerung verbrachte die Kriegsjahre in Lagern für intern Vertriebene. Neben Gewalt und grossen Entbehrungen gingen diese Jahre mit der Zerrüttung der Gesellschafts- und der Familienstrukturen einher, sowie dem Verlust von Wissen und kulturellen Werten.
Dieses fehlende Wissen bekam auch die 27-jährige Aghdas Akumu zu spüren:
«Ich habe so jung geheiratet, ohne zu wissen, wie man gesunde Kinder aufzieht. Meine Kinder waren oft krank und unterernährt.»Aghdas Akumu (27)Unterstützte Mutter
Die drei Kinder von Aghdas Akumu, die zwischen 2 und 12 Jahre alt sind, hatten mit Durchfall, Malaria und Unterernährung zu kämpfen. Während der letzten Schwangerschaft schloss sie sich einer Familienbetreuungsgruppe an. Diese Gruppen werden von der Gesundheitsbehörde und der Caritas unterstützt. In den wöchentlichen Versammlungen werden Themen behandelt wie die wichtigsten Pflegepraktiken von Babys und Kleinkindern, Gesundheit, gesunde Ernährung, gute Hygiene, Familienplanung und sanitäre Einrichtungen.
Dies hat sich sehr positiv auf das Leben von Aghdas Akumu und ihren Kindern ausgewirkt: Dank dem Gemüsegarten, den sie mithilfe der Gruppe angelegt hat, sind die Mahlzeiten nun viel ausgewogener. Die 5 Hühner, die sie erhielt, haben sich mittlerweile auf 33 vermehrt. Und dank der Unterstützung durch andere Gruppenmitglieder baute Aghdas Akumu zudem eine Latrine und einen Wasserhahn. Die Kinder haben seither kaum noch Durchfall.
Aufgrund ihres grossen Engagements und ihres breiten Wissens ist Aghdas Akumu nun die Leiterin einer neuen Familienbetreuungsgruppe.
© Acaa Eunice
© Acaa Eunice
«Seit ich der Gruppe beigetreten bin, bin ich eine andere Frau und meine Kinder sind gesund. Ich bin glücklich und werde meinen Kolleginnen beibringen, was ich gelernt habe.»
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Titelbild: © Acaa Eunice